Blindenführhund bei AMD: Das müssen sie wissen!

Jährlich erkranken weltweit schätzungsweise 500.000 Menschen an altersbedingter Makuladegeneration (AMD). In Folge einer AMD-Erkrankung kann es zu einem erheblichen Verlust des zentralen Sehfeldes kommen. Für Betroffene werden dadurch die Möglichkeiten zu gesellschaftlicher Teilhabe erschwert, denn die Augen sind für viele das Tor zur Welt. Bücher und Zeitungen lesen oder Filme schauen wird ohne Hilfsmittel unmöglich und Bewegung im öffentlichen Raum wird ohne Unterstützung gar zur Gefahr. Abhilfe schaffen kann ein Blindenhund, der sich gleich mehrfach als idealer Begleiter erweist. Denn die bestens trainierten Vierbeiner bringen ihre Zweibeiner nicht nur sicher ans Ziel, ihr freundliches Wesen eröffnet zudem häufig den Kontakt zu den Mitmenschen. Doch woher kommt der Blindenhund und wer kann seine Dienste beanspruchen?


Ein Blindenführhund unterstützt sein Herrchen im Alltag
Ein Blindenführhund unterstützt sein Herrchen im Alltag

Was ist ein Blindenführhund?

Ein Blindenhund ist ein Hund mit einer Arbeitsstelle. Seine Arbeit ist das Führen blinder Menschen, weswegen der korrekte Arbeitstitel Blindenführhund lautet. Um dieser anspruchsvollen Tätigkeit nachgehen zu können, wird der Blindenführhund bereits im Welpenalter auf seine zukünftige Aufgabe vorbereitet. Nur Welpen, die sich gelehrsam, intelligent, friedfertig und umgänglich zeigen, dürfen als junge Hunde im Alter von 12 bis 15 Monaten ihre Ausbildung zum Führhund an einer Führhundschule beginnen. Golden Retriever, Labradore und Schäferhunde bringen diese Eigenschaften von Haus aus mit und sind daher am häufigsten als Blindenhunde anzutreffen.

Navigationsgerät auf vier Beinen

Im Laufe der knapp einjährigen Ausbildung lernt der Führhund Wege zu erkennen und Hindernissen auszuweichen. Dabei erkennt ein gut ausgebildeter Hund auch Hindernisse, die für ihn selbst keine sind, wie Schilder oder über den Gehweg ragende Äste. Über 70 Hörzeichen erlernt ein Blindenhund, um seinen Halter auf Zuruf sicher zum Bäcker navigieren zu können oder im Bus zu einem freien Sitzplatz zu führen. Das ist mehr als die meisten Menschen beherrschen, könnten böse Zungen behaupten. Darüber hinaus lernt der Hund auch intelligenten Ungehorsam, das heißt er verweigert einen Befehl, wenn dieser den Halter in Gefahr bringen könnten. Der erste Blindenführhund wurde 1916 vom Deutschen Verein für Sanitätshunde an einen im ersten Weltkrieg erblindeten Veteranen übergeben.

Wer hat Anspruch auf einen Blindenhund?

Ein Blindenführhund gilt als Hilfsmittel. Anspruch darauf haben blinde Menschen oder Menschen mit einer hochgradigen Sehbehinderung, also unter fünf Prozent Sehkraft auf dem stärkeren Auge. Die Kosten für einen fertig ausgebildeten Führhund liegen zwischen 20.000 und 30.000 Euro. Inwieweit der Kostenträger diese übernimmt, sollte im Vorfeld geklärt werden. Es empfiehlt sich außerdem eine intensive Beratung durch Sehbehindertenvereine und den entsprechenden Fachgruppen der Führhundehalter. Zum einen lässt sich so der Weg zum Führhund leichter beschreiten, zum anderen muss auch die eigene Eignung zum Führhundhalter überprüft werden. Denn auch das Halten eines Führhundes ist eine anspruchsvolle Aufgabe.

Welche Aufgaben hat der Hundehalter?

Im ersten Jahr geht es vor allem darum, eine vertrauensvolle Bindung zwischen Hund und Halter aufzubauen. Der Halter muss lernen, klare Befehle zu geben, die Führung aber seinem Hund zu überlassen. Das erfordert ein hohes Maß an Vertrauen. Dies fällt besonders Menschen mit Sehrest, wie es bei einer AMD-Erkrankung der Fall ist, häufig schwer, da sie sich durch Licht und Schattenwechsel leicht irritieren lassen und versuchen, die Entscheidung des Hundes zu korrigieren. Den Ausweichmanövern des Hundes folgen zu können, erfordert eine gewisse Gangsicherheit, die außerdem auch noch einige Jahre erhalten bleiben sollte. Auch das sollte vor der Anschaffung eines Führhundes bedacht werden. Darüber hinaus müssen auch Befehle die selten verwendet werden immer wieder trainiert werden, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Die Ausbildung des Hundes hält also bis zum Ende seiner Dienstzeit an; das sind etwa neun Jahre.

Auch der Hund benötigt Pausen und Zuwendung

Das Führen bedeutet für einen Hund eine enorme Konzentrationsleistung. Er muss die Umgebung genau wahrnehmen, Wege finden, Gefahren und Hindernisse erkennen und dabei seinen eigenen Spiel- und Bewegungsdrang unterdrücken. Um das leisten zu können, benötigt ein Führhund entsprechend viel Freizeit. Trägt der Hund sein Führgeschirr nicht, ist er außer Dienst und hat die gleichen Bedürfnisse wie jeder andere Hund. Er braucht viel Auslauf, um zu spielen und sich austoben zu können. Und selbstverständlich benötigt auch ein Führhund liebevolle Zuwendung und Pflege. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, gilt es noch die notwendige Wartezeit zu überbrücken. Aufgrund der speziellen Anforderungen, werden Führhunde erst nach Bedarf ausgebildet. Es kann also noch bis zu zwei Jahren dauern, bis man seinen Führhund erhält. Aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten kann der Blindenhund dafür ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Teilhabe an gesellschaftlichem Leben zurückgeben.

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