Aktion im Kampf gegen vermeidbare Blindheit: Die Woche des Sehens

Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass rund 75 Prozent der weltweiten Erblindungen vermeidbar wären. Das betrifft vor allem Erblindungen als Folge unzureichender Hygienemaßnahmen in sogenannten Dritte-Welt-Ländern, aber auch die Ausbreitung von Zivilisationserkrankungen der ersten Welt, wie Altersbedingte Makuladegeneration (AMD), die durch Aufklärung und Intensivierung der Forschungsarbeit eingedämmt werden könnte. Um auf diesen Umstand aufmerksam zu machen, findet seit dem Jahr 2000 jährlich im Oktober der „World Sight Day“ statt. Dieser wird von zahlreichen internationalen Veranstaltungen eingerahmt, in Deutschland vor allem von der „Woche des Sehens“. Da sich auch Navimol dem Kampf gegen AMD verschrieben hat, möchten wir an dieser Stelle gerne auf diese unterstützenswerte Aktion hinweisen.


Die Woche des Sehens ist eine Aktion im Kampf gegen vermeidbare Blindheit.
Die Woche des Sehens ist eine Aktion im Kampf gegen vermeidbare Blindheit.

World Sight Day und die Woche des Sehens

Seit dem Jahr 2002 findet in Deutschland die Woche des Sehens statt. Getragen wird die Aktionswoche aktuell von der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf und PRO RETINA Deutschland. Im Jahr 2021 findet die Aktionswoche vom 08. bis zum 15. Oktober statt. Den Abschuss bilden die beiden internationale Aktionstage World Sight Day, der Tag des Sehens, am 14. Oktober, sowie der Tag des weißen Stocks am 15. Oktober. Der World Sight Day ist Teil der weltweiten Initiative „Vision 2020 – Das Recht auf Augenlicht“. Diese Initiative wurde im Jahr 1999 gestartet und steht seither unter der Schirmherrschaft der WHO und der Internationalen Agentur zur Vermeidung von Blindheit (IAPB). Vision 2020 hat sich zum Ziel gemacht, das Bewusstsein für die Ursachen vermeidbarer Blindheit zu schärfen. Zu den Hauptursachen zählen:

  • Grauer Star
  • Trachom
  • Flußblindheit
  • Fehlsichtigkeit
  • Kinderblindheit

Darüber hinaus soll in allen Ländern die Planung, Entwicklung und Realisierung von nationalen Augengesundheitsprogrammen zur kosteneffizienten Bekämpfung von Augenkrankheiten unterstützt werden. Während Vision 2020 mit dem World Sight Day also ein Zeichen gegen vermeidbare Blindheit setzen möchte, soll der Tag des weißen Stocks auf die Bedürfnisse und Herausforderungen blinder sowie sehbehinderter Menschen im Alltag hinweisen. Ein achtlos abgestelltes Fahrzeug mag für Sehende ein Ärgernis sein, für blinde Menschen kann es jedoch ein unüberwindliches Hindernis darstellen. Bereits 1964 verabschiedete der US-Kongress und Präsident Lyndon B. Johnson eine Resolution, die den 15. Oktober zum White Cane Safty Day erklärte, mit dem Ziel das Bewusstsein für die Bedürfnisse blinder Mitmenschen zu fördern und ihnen somit mehr Selbstständigkeit zu ermöglichen.

Neue Einsichten – Die Woche des Sehens

Die Woche des Sehens, als deutscher Teil der internationalen Kampagne, findet 2021 unter dem Motto „Neue Einsichten“ statt. Drei Schwerpunktthemen sollen dabei das komplexe Feld Blindheit und Sehbehinderung näher beleuchten. Das Thema „Mit Kennerblick und moderner Diagnostik“ widmet sich dem Fachwissen sowie modernster diagnostischer Methoden, die den Augenärzten zur Verfügung steht, um sich für den Erhalt des Augenlichts ihrer Patienten und Patientinnen einsetzen zu können. Zudem wird über Innovationen der Augenheilkunde informiert. So kommen neue Medikamente auf den Markt, um beispielsweise die feuchte Variante der AMD weniger belastend behandeln zu können. Darüber hinaus zielen aktuelle Forschungsprojekte darauf ab die bisher nicht behandelbare trockene AMD zu therapieren. Grundlegende Informationen zur Diagnostik von AMD finden Sie auch in unserem Artikel zum Thema.

Barrieren überwinden und Aufklärung leisten

Der Themenblock „Gemeinsam Barrieren überwinden“ ist eng mit dem Tag des weißen Stocks verknüpft und widmet sich drei unterschiedlichen Arten von Barrieren. Da sind zum einen die alltäglichen Barrieren, wie eben die erwähnten, achtlos abgestellten Fahrzeuge oder gefährliche Kreuzungen ohne akustische Blindenampeln. Neu dazugekommen sind Hürden in der digitalen Welt. Obwohl es technisch machbar wäre, sind, vom Webshop bis zur Konferenzsoftware, viele Angebote im Internet für blinde Menschen nicht nutzbar. Einige technische Hilfsmittel hatten wir bereits in unserem Artikel zum Thema dargestellt. Barrieren entstehen aber auch in den Köpfen der Menschen, die mit der Diagnose einer drohenden Sehbehinderung konfrontiert werden. Wie soll es weitergehen? Dieser lähmenden Angst möchte die Woche des Sehens entgegenwirken, indem der Austausch unter Betroffenen gefördert wird. Dazu stehen unter anderem vielfältige Selbsthilfeangebote bereit, auf die hingewiesen werden soll. Die dritte Barriere wird gebildet durch die Vorurteile und Unwissenheit der sehenden Menschen. Auch hier möchte die Aktionswoche mit besonderen Angeboten Aufklärungsarbeit leisten.

Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit klären vor Ort über Augengesundheit auf.
Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit klären vor Ort über Augengesundheit auf.

Gesundheitssysteme weltweit stärken

Unter dem Titel „Neue Aussichten“ soll der Blick schließlich auf die globale Situation gelenkt werden. Wo Gesundheitssysteme schwach sind und Abstand oder einfachste Hygienemaßnahmen kaum einzuhalten sind – also in den ärmsten Ländern dieser Erde –, entsteht ein idealer Nährboden auch für Augenkrankheiten. Da Krankheiten aber nicht an Grenzen halt machen, betrifft dieses Problem dennoch jede und jeden, wie die Coronapandemie gezeigt hat. Ein Beispiel ist Trachom, die weltweit häufigste entzündliche Ursache für Blindheit. Trachom wird durch Mücken übertragen, kann bei mangelnder Hygiene aber auch von Mensch zu Mensch übertragen werden. Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit klären vor Ort über die notwendigen Hygienemaßnahmen auf und ermöglichen den Zugang zu Antibiotika und sauberem Wasser durch den Bau von Brunnen. Auch über diese notwendigen Maßnahmen möchte die Woche des Sehens ausgiebig informieren. Da bundesweit zahlreiche Aktionen geplant sind, gibt ein Veranstaltungskalender Auskunft darüber, welche Veranstaltungen in ihrer Region stattfinden. Die Ergebnisse lassen sich nach Postleitzahl und dem gewünschten Umkreis filtern. Sie finden den Veranstaltungskalender über den Link unter diesem Artikel.

Externe Quellen

 

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