Die Makula – was ist das eigentlich?

Wenn Sie auf einem Lichtstrahl sitzend geradewegs ins Auge eines Menschen reisen könnten, würden Sie zunächst in die Hornhaut eindringen, dann die Pupille mit ihrer Regenbogenhaut passieren, um schließlich die Augenlinse zu kreuzen, die Sie zielgenau zu einem bestimmten Punkt weiterleitet. Weiter geht die Reise aber zunächst durch den Glaskörper, bis Sie an Ihrem Ziel ankommen: der Netzhaut. Genau in der Mitte dieser sphärischen Haut im Augeninnern liegt der besagte Punkt, der Ihnen aufgrund seiner Farbe sofort auffallen dürfte. Genannt wird er: der Gelbe Fleck (auf Latein Macula Lutea oder kurz und eingedeutscht: Makula). Was hat es mit diesem merkwürdigen Areal im Auge auf sich?


Ein Senior bei einer augenärztlichen Untersuchung
Ein Senior bei einer augenärztlichen Untersuchung

Der Gelbe Fleck heißt so, weil er – nun – gelb ist

Der Gelbe Fleck hat einen Durchmesser zwischen 3 mm und 5 mm und verdankt seinen Namen dem Umstand, dass an dieser Stelle nur relativ wenige Blutgefäße verlaufen. Während der Rest der Netzhaut von unzähligen feinen Äderchen durchzogen ist, ist die Makula hauptsächlich den Sehzellen und Pigmenten vorbehalten – aber dazu später mehr. Während der Rest der Netzhaut also wegen der vielen Gefäße rötlich schimmert, wird die Makula als gelber Punkt sichtbar. Entdeckt wurde er vom deutschen Anatomen Samuel Thomas von Soemmerring (geboren 1755) beim Sezieren von menschlichen Augen. Da der Zeitgenosse Goethes offenbar nicht mit dessen sprachlicher Kreativität gesegnet war, gab er der Auffälligkeit im Auge den wenig poetischen Namen: Gelber Fleck.

Die Welt: Scharf und in Farbe dank Makula

Dass der Gelbe Fleck genau auf der zentralen Sichtachse liegt, ist natürlich kein Zufall. In seiner Mitte ist nämlich auch die Dichte der farbempfindlichen Sinneszellen, der so genannten Zapfen, am höchsten. Besonders in der Mitte der Makula, in der trichterförmig vertieften Fovea Centralis, sind die Zapfen besondern dicht gepackt; es handelt sich um den Punkt mit der höchsten Sehschärfe – nirgendwo sonst im Auge ist eine derart feine Auflösung der eingehenden Informationen möglich. Je weiter man sich vom Mittelpunkt der Makula entfernt, desto mehr Stäbchen gesellen sich zu den Zapfen. Diese Sinneszellen sind eher für das Hell-Dunkel-Sehen zuständig und helfen uns, in der Dämmerung oder Dunkelheit etwas erkennen zu können. Außerhalb der Makula spielen die Zapfen schließlich kaum noch eine Rolle: Auf der Netzhaut ist nur etwa jede zwanzigste Sinneszelle für feine Auflösung und die Wahrnehmung von Farben zuständig.

Der Blinde Fleck und unser tricksendes Gehirn

Nicht verwechseln darf man den Gelben Fleck übrigens mit dem Blinden Fleck, auch wenn beide Regionen recht nahe beieinander liegen. Der Blinde Fleck liegt ungefähr 15 Grad nasenwärts; an dieser Stelle befinden sich keine Photorezeptoren, da dort die Nervenfasern der Netzhaut zusammenlaufen. Von dort gehen die Sinnesinformationen also im Sehnerv Richtung Gehirn. An dieser Stelle sehen Sie tatsächlich rein gar nichts. Allerdings entsteht das Bild, das wir sehen, im Gehirn – und das sorgt dafür, die fehlenden Informationen mit Erinnerungsbildern oder Bildeindrücken des anderen Auges ergänzt werden. Subjektiv nehmen wir den Blinden Fleck so nicht wahr. Der Blinde Fleck ist also gewissermaßen das Gegenteil des Gelben Flecks, aber beide sind für die Funktionsfähigkeit des faszinierenden Organs Auge unabdingbar. In unserem Video zeigt Dr. Richard Püschner den Weg des ins Auge einfallenden Lichts bis hin zur Makula – dem gelben Fleck, der uns alle Farben schenkt.

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