Was ist Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)?
Wenn Menschen gefragt werden, auf welchen ihrer Sinne sie am wenigsten verzichten würden, dann nennen sie meistens das Augenlicht. Die Augen sind unser wichtigstes Fenster zur Welt – und ein Wunderwerk der Evolution. Eine der häufigsten Ursachen für Erblindung in Deutschland ist die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Alles über Diagnose und Risikofaktoren.
Was ist altersbedingte Makuladegeneration?
Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine weitverbreitete Augenkrankheit. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einem fortschreitenden Sehverlust im zentralen Sichtfeld. Im hinteren Bereich des Auges – auf der Netzhaut – befindet sich die so genannte Makula, die auch als „gelber Fleck“ bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um die Stelle im Auge, die für das scharfe Sehen zuständig ist. Hier sammelt sich die größte Dichte von „Zapfen“, denjenigen Lichtrezeptoren, die für das genaue Erkennen von Gesichtern, Schriften usw. benötigt werden. Außerhalb der Makula befinden sich mehr „Stäbchen“. Diese Sinneszellen lassen uns vor allem Bewegungen und Kontraste erkennen. Bei der Makuladegeneration behalten Patienten daher zunächst die Fähigkeit, hell und dunkel zu unterscheiden – doch das Scharfsehen nimmt zunehmend ab.
Wie wird die Diganose AMD gestellt?
Die Diagnose AMD wird selbstverständlich von einem Augenarzt gestellt. Wichtig sind dabei zunächst Fragen zu Symptomen und Begleiterkrankungen. Typisch sind etwa ein unscharfer, trüber Fleck im zentralen Sichtfeld oder das Sehen von verzerrten Linien. Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck können dem Arzt weitere Hinweise bei der Diagnose geben. Anschließend nutzt er weitere diagnostische Mittel, um andere Erkrankungen auszuschließen oder Hinweise auf eine AMD zu erhalten: Die Messung des Augeninnendrucks gehört ebenso dazu wie die so genannte Fluoreszenz-Angiographie, mit der die dünnen Äderchen im Auge sichtbar gemacht werden können. Auch die Spiegelung des Augenhintergrundes (Funduskopie) oder die so genannte optische Kohärenztomografie (OCT) können zum Einsatz kommen. Vor dem Gang zum Augenarzt können Sie selbst überprüfen, ob ein Verdacht auf AMD begründet ist: zum Beispiel durch den Selbsttest mit einer Gitterlinientafel. Auf diese Art können Sie erkennen, ob Ihr Sichtfeld verzerrt ist.
Ein älterer Herr bei einer augenärztlichen Untersuchung.
Lässt sich die altersbedingte Makuladegeneration behandeln oder aufhalten?
Die Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration unterscheidet sich je nach Verlaufsform: Während es für die trockene AMD bislang keine wirksamen Heilungsmöglichkeiten gibt, lässt sich der Verlauf der feuchten AMD durch einen gezielten Einsatz von Medikamenten bei vielen Patienten verlangsamen. Dabei kommen hauptsächlich so genannte VEGF-Hemmer zum Einsatz. Das Medikament wird vom Augenarzt direkt ins Auge injiziert, wo es die Bildung neuer Blutgefäße blockiert. Insgesamt raten Ärzte, Risikofaktoren reduzieren, die sich negativ auf die Augengesundheit auswirken: Zu diesen Faktoren zählt neben dem Rauchen, Bluthochdruck und Übergewicht eine ungesunde Ernährung.
Was sind die wichtigsten Risikofaktoren für AMD?
In den vergangenen Jahren wurden in verschiedenen Untersuchungen zahlreiche Faktoren ermittelt, die das Risiko für die Augenerkrankung erhöhen. Viele dieser Faktoren – wie etwa das Alter – können Sie nicht beeinflussen, bei anderen Faktoren können Sie Ihr Risiko effektiv minimieren. Eine der größten Umwelteinflüsse auf die Augengesundheit ist UV-Strahlung. Diese nicht sichtbaren Bestandteile des Sonnenlichts sind besonders für die Makula schädlich, da hier das einfallende Licht im Brennpunkt gebündelt ist und die Energie in der Netzhaut die so genannten „Freie Radikale“ entstehen lassen kann. Auch durch Luftschadstoffe oder Zigarettenrauch können diese gefährlichen Stoffe im Auge freigesetzt werden. Aus diesem Grund ist das Risiko einer Augenerkrankung für Raucher deutlich höher als für Nichtraucher. Übergewicht und hohe Cholesterinwerte können die altersbedingte Makuladegeneration zusätzlich begünstigen. Ihr Augenarzt kann zudem die Auswirkungen von Begleiterkrankungen auf Ihre Augengesundheit einschätzen. Eine wichtige Rolle spielen hier zum Beispiel Bluthochdruck oder Diabetes.
Welche Ernährung ist sinnvoll für die Augengesundheit
Eine ausgewogene Ernährung ist zudem grundsätzlich wichtig für die Augengesundheit. Vitamin C, Vitamin E, Zink und Selen tragen zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress bei. Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C, Biotin und Vitamin B3 (Niacin) tragen zur normalen Funktion des Nervensystems, zum Beispiel Sehnerv, bei. Viel Vitamin C finden sich in zahlreichen Früchten – wie Kiwis und Zitronen – aber auch in vielen Gemüsen, wie Brokkoli, Paprika oder Sauerkraut. Hohe Konzentrationen an Vitamin E befinden sich etwa in Pflanzenölen oder Nüssen. Auch verschiedene Spurenelemente unterstützen unsere Augengesundheit. Zink trägt zu einem normalen Kohlenhydrat-Stoffwechsel bei, der auch für das Auge wichtig ist. Zink befindet sich in Milchprodukten, Rindfleisch oder Schalentieren.